Auf dem Gipfel des Kröndlhorn steht übrigens kein Kreuz, sondern eine Kapelle.

Und dazu kam es so:

Im Oktober des Jahres 1892 verschwand auf rätselhafte Weise die sechsjährige Rosina Kaiser aus Wald im Pinzgau von der Watschalm. Erst im Juli 1893 wurde sie auf den Höhen des Kröndlhorns tot aufgefunden. Der schwer kranke Bauer Bartholomäus Pöll aus Kummern in Westendorf hat daraufhin eine Kapelle auf dem Kröndlhorn verlobt und diese 1903 errichten lassen.

In dieser »Maria Trost«-Kapelle wurde am 10. August 1904 zum ersten Mal das heilige Messopfer gefeiert. Nun findet jedes Jahr zum Laurenzitag eine Bergmesse statt.In der kleinen Kapelle befindet sich auch das Gipfelbuch.

Wir starteten bei der Baumgartenalm und folgten dem Forstweg, bis dieser über die Windauer Ache querte. Hier begann ein schöner Steig am Bach entlang empor zur Rotwand-Grundalm (1597m), wo der Bauer gerade seine sieben Sachen packte, um für dieses Jahr ins Tal zu gehen.

Von Ziegen beobachtet folgten wir dem Pfad, der zuerst noch südwestwärts führte, ehe er in einer weiten Schleife ostwärts zu einem Wiesenrücken hochführte. Der nächste Abschnitt, zuerst südwestlich, dann westlich, zeigte stetig Bergwärts.

Über Wiesen querten wir zur Unterstandshütte hinüber, wo wir eine kleine Pause einlegten. Die schöne Hütte bietet innen einen bescheidenen Komfort: zwei Betten mit Decken und ein kleiner Ofen mit Holzscheiten, verlockend bei diesem unwirtlichem Wetter.

Nach kurzer Rast ginger wir auf dem gut markiertem Wanderweg weiter. Über eine Geländestufe erreichen wir den länglichen Reinkarsee. Nun ging es am linken Ufer vorbei in südlicher Richtung bergan, später kammen wir mehr und mehr in felsigen Bereich. Nach einer kurzen Linksquerung erreichte man den Sattel zwischen Kröndlberg im Norden und Kröndlhorn im Süden. Zu letzterem stiegen wir nun auf, und machen im Schutz der Kapellenwand unsere Pause.

Nach Süden sah man die verschneiten Tauern und auch die Krimmler Wasserfälle waren gut zu sehen. Eine gar nicht schüchterne Maus holt sich einen Teil von unserer Jause.

Nach der Pause stiegen wir vom Sattel hoch zum Kröndlberg, dabei musste man bei einigen Steinplatten Vorsicht walten lassen. Nach dem Kröndlberg ging es erstmal unschwierig aber steil hinab in einen Sattel, ehe sich vor uns eine Felsbarriere aufbaut. Etwas rechts des Grates suchten wir uns in schöner Kraxelei einen Weg durch das Felslabyrinth.

Danach wird es einfacher und auf einem breiten, mit Felsblöcken durchsetzten Wiesenrücken ging es leicht abwärts. Da der Grat mehr und mehr in Wolken gehüllt wurde, entschieden wir uns im Sattel vor der Molterfeldspitze rechts hinab zu einem kleinen See abzusteigen (man kann dem Grat noch weiter bis zur Schneegrubenspitze gehen).

Nach dem See stiessen wir auf einen Wanderpfad, der uns nach links zu einem kleinen Sattel brachte. Hier ging es nun in ein Tal bergab, welches links von der Schneegrubenspitze begrenzt wird. Das Tal weitete sich und wir kammen zur Oberkaralm.

Drumherum sind die Wiesen total überweidet und unansehlich.

Von der Alm folgen wir ein Stück dem Fahrweg, ehe nach rechts bergab ein kleiner Pfad beginnt. Hier wird die Landschaft wieder schöner, Bäume wechseln sich mit kleinen Wiesen ab, während wir einige Male den Fahrweg queren.

So erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt bei der Baumgartenalm.